Heiligtum der Fruchtbarkeit (gibt es noch so etwas?), - und was hat ein banales Euter damit zu tun? Wenn weibliche Brust zur überdimensionierten silikonierten Waffe stilisiert und operiert wird, Milch und Honig nur noch aus rechteckigen Tetrapacks des Supermarkts fließen, dann über- nimmt in diesem Falle die Bildhauerin ihre Verantwortung auf Zusammenhänge von Form und Inhalt hinzuweisen. Mit einem diskreten Augenzwinkern, versteht sich.
Das Material Stein unterstreicht hier den Ewigkeitsanspruch eines Prinzips: nur solange Samen auf fruchtbaren Boden fällt…oder heißt es: nur solange fruchtbarer Samen auf den Boden fällt ? … der Ruf und die Frage nach der Mutter Natur wird trotzdem laut… (U.J.M.)
In vielen Arbeiten von Tanya Preminger ist Mutter Erde präsent, nicht als Objekt der bildhauerischen Begierden oder als Thematik, eher als wesenhafter und grundsätzlicher Ausgangs- punkt. Ihre Objekte und Skulpturen, land-art Projekte kommen aus einer tiefen Welt, aus ihrer individuellen Geschichte und aus dieser ihrer künstlerischen Auseinandersetzung. Die Venus von Willendorf steht hier nicht den bildhaueri -schen Paten, das Fruchtbare ist hier weiterhin Diskussionspunkt und der Auseinandersetzung wert; es ist nicht eine zeitlose Thematik, es ist nicht nur ein Frauen- Thema, das der Zeit immanent ist. Der diskrete Humor ihrer Übersetzung geht über Matriarchales hinaus und weist auf vieles hin: das Saugen an der Zitze der Welt, das